George Floyd
Heute vor zwei Jahren verstarb George Floyd.
Er wurde vom Polizisten Derek Chauvin während einer Festnahme ermordet.
Die grausame Tat wurde auf Video aufgezeichnet und die Bilder dieses Vorfalls gingen um die Welt, lösten Bestürzung und Wut aus.
„I can’t breathe“,
die flehentliche Bitte des sterbenden Floyd, wurde zu einer Anklage gegen ein rassistisches System, in dem weiße Menschen das Recht haben, über Leben und Tod von PoC zu entscheiden.
Auch in Deutschland bekam die Debatte über strukturellen Rassismus bei Polizei und staatlichen Institutionen wieder mehr Aufmerksamkeit.
Was hat sich seitdem getan?
Der Polizist Derek Chauvin wurde aus dem Dienst entfernt und kürzlich bescheinigte die Menschenrechtsbehörde des Bundesstaates Minnesota der Polizei von Minneapolis rassistische Muster und ein unangemessenes Niveau der Gewalt bei ihren Einsätzen.
Eine ähnliche Studie bei der deutschen Polizei scheiterte immer wieder am Widerstand des Innenministeriums unter Horst Seehofer, doch unter der neuen Innenministerin Faeser könnte die lange geforderte „Rassismus-Studie“ nun endlich kommen.
Doch das ist nur die eine Seite.
Die andere sieht düster aus: nach wie vor ist der Umgang der Behörden mit PoC von Rassismus geprägt und statt sich in Selbstkritik zu üben, verschanzt man sich hinter den üblichen Floskeln vom „aufreibenden Polizeialltag“ oder „ungerechtfertigtem Misstrauen“. Opfer werden zu Tätern gemacht, Verantwortung abgewälzt und die ernsthafte Debatte um institutionellen Rassismus zu einem „Rassismus gegen Weiße“ umgemünzt.
Wer über die Ausbeutung und Unterdrückung von PoC in einer von weißen dominierten Welt diskutieren möchte, ist nach dieser Lesart selbst rassistisch.
Aktivist:innen wird ihr Engagement als „Geschäftsmodell“ ausgelegt und Betroffene als „übersensibel“ oder „humorlos“ abgekanzelt.
Wir sind es George Floyd und den vielen anderen Opfern rassistischer Gewalt schuldig, dass wir sie nicht vergessen.
Wir sind es ihnen schuldig, dass wir die Menschen zur Rechenschaft ziehen, die ihnen das Leben genommen haben.
Und wir sind es ihnen schuldig, dass wir auch die Institutionen und Strukturen zur Rechenschaft ziehen, die solche Taten hervorbringen.
Jeden Tag.
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