Gegen das Vergessen
Einige Wochen liegt er jetzt zurück: der 8. Mai, der Tag, an dem vor 76 Jahren Deutschland vom Naziregime befreit wurde.
Wir sagen bewusst, dass Deutschland nur von dem Regime befreit wurde, denn die NS-Verbrecher und Faschisten waren noch da und das Gedankengut saß immer noch in den Köpfen der Menschen. Das spüren wir bis zum heutigen Tag. Über 200 Tote durch Rechtsextremismus in den letzten dreißig Jahren zeigen deutlich, dass die Ideologie des Nationalsozialismus keineswegs „nur ein Vogelschiss“ ist.
Wir alle sollten uns mit dieser unserer Geschichte auseinandersetzen. Und wir sollten versuchen, die richtigen Lehren daraus zu ziehen und dafür zu sorgen, dass es nie wieder so weit kommen kann!
Damit auch zukünftige Generationen sich mit diesem Thema auseinandersetzen können, müssen wir, die jetzige Generation, dafür sorgen, dass Erfahrungsberichte, Interviews und Bilder darüber umfassend archiviert werden.
Nichts bewegt einen Menschen mehr, als Geschichte anhand der Berichte und Erzählungen von Betroffenen oder Augenzeugen zu erleben.
Daher rufen wir euch alle auf: sprecht mit euren Eltern und Großeltern darüber, wie sie diese Zeit erlebt haben. Schreibt ihre Erinnerungen auf oder tretet mit uns in Kontakt, damit wir ihre Erlebnisse festhalten können.
Mit unserem Projekt „Lesezeichen“ wollen wir diese Zeitzeugenberichte sammeln, aufarbeiten und anschließend Schulen und Bildungseinrichtungen zur Verfügung stellen.
Unterstützt werden wir dabei vom Auschwitzkomitee.
Also sollte es auch in eurer Familie, in eurem Bekannten- oder Freundeskreis Menschen geben, die dazu etwas zu erzählen haben oder Bilder, Fotos, Zeitungsartikel oder ähnliches besitzen, dann meldet euch bei uns. Es ist uns durch unser Netz an Ehrenamtlichen auch möglich, euch in vielen Teilen Deutschlands aufzusuchen und z.B. die Erzählungen auf Video aufzunehmen oder Bilder von Zeitdokumenten zu machen.
Unser Anliegen ist, dass dieses Material der Nachwelt erhalten bleibt und deswegen möchten wir so viel wie möglich davon digitalisieren und aufbereiten.
Auch können sich andere Interessengemeinschaften einbringen und ihre Recherchen oder ähnliches über unsere Plattformen veröffentlichen.
Wir können an unser Geschichte nichts ändern und tragen daran auch keine Schuld. Aber wir tragen die Verantwortung für die Gegenwart und dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.
Kontakt zu uns bekommt Ihr am schnellsten per Email an vorstand@zivd.de